Passivsolare Gewächshäuser selbst gebaut

Für SelbstversorgerInnen liegt der Wert eines Gewächshauses in der Verlängerung der Wachstumsperiode, um ausreichend Nahrung anbauen zu können. Zudem kann es Schutz vor Hagel, Wind und Tieren bieten. Um eine fast ganzjährige Pflanzenproduktion erreichen zu können, ohne zusätzliche Heizenergie aus nicht erneuerbaren Quellen einspeisen zu müssen, werden passivsolar beheizte Gewächshäuser gebaut. Sie können ganz unterschiedlich aussehen, freistehend oder angelehnt, zum Teil in der Erde versenkt oder Wohnräume bzw. einen Tierstall integrieren. Gemeinsam haben sie alle, dass sie im Sommer nicht so rasch überhitzen (mittels Speicher- und Lüftungsvorrichtungen) und im Winter nicht so schnell auskühlen, sondern (nebst Isolierung) mithilfe von Wärmespeichern Wärme im Gewächshaus nach und nach wieder abgegeben. Auch handelsübliche, transparente Standardgewächshäuser lassen sich mit relativ wenig Aufwand und Kosten dahingehend umrüsten, dass die Strahlungsenergie der Sonne vorteilhafter für die Pflanzen genutzt werden kann.

Sehr ausführlich stellt das Buch verschiedene Typen von passivsolaren Gewächshäusern vor. Sowohl im Abschnitt zur Gewächshausplanung, als auch zu den Bauteilen eines Gewächshauses finden sich zahlreiche Informationen und detailverliebte Darstellungen für alle, die es genau wissen wollen (bspw. eine grafische Darstellung zum Vergleich des Wärmeverlusts von Gewächshäusern mit Glas oder Kunststoffabdeckung in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit, oder bautechnische Tabellen z.B. für den Abminderungsfaktor Schneelast u.ä.). Doch auch für Pragmatiker mit bereits Bauerfahrung gibt es zahlreiche bildhafte Darstellungen, die beim Durchblättern die Aufmerksamkeit an sich ziehen und inspirieren können.

Besonders schön ist der Teil des Buches, in dem selbstgebaute Solargewächshäuser von den jeweiligen Erbauern vorgestellt werden. Durch die verschiedenen Beispiele von demontablen Gewächshäusern, vom klassischen Walipini über andere Erdgewächshäuser, bis hin zum großen Permakultur-Erwerbsgewächshaus, werden Eindrücke von der möglichen Vielgestaltigkeit solcher Bauten geschaffen.

Nicht umsonst erscheint das Buch bereits in der fünften Auflage. Ein umfangreiches, und dabei dennoch relativ schmales Werk an Seiten, für Wissbegierige, um sich in das Thema theoretisch-technisch einarbeiten zu können. Und für Losleger, die sich mit dem ein oder anderen dienlichen Tipp gleich ans Werk machen wollen.

Ein Wort zur Herstellung: Die Publikationen des ökobuch Verlags werden mit FSC bzw. PEFC zertifiziertem Papier bzw. Pappe produziert; die Druckfarben sind auf Pflanzenölbasis und die Druckplattenbelichtung komplett chemiefrei, die Klebstoffe lösungsmittelfrei. Druck und Bindung laufen zu 100% mit Öko-Strom. Bei der Produktion wird auf Müllvermeidung und Recycling wert gelegt. Der Buchverlag kommt aus Deutschland und dort wird auch gedruckt.

Quelle
ökobuch, 5. Auflage 2021
https://oekobuch.de/buecher/kleine-gruene-archen/

Autorin
Claudia Lorenz-Ladener

Kategorien: Bücher