Chance für die Politik wichtige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen
Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichten Zahlen bestätigen: 2017 stellten erneut überall in Deutschland viele Bauern auf Ökolandbau um – die deutsche Öko-Fläche wuchs im vergangenen Jahr um mehr als 120.000 Hektar (9,7 %) auf insgesamt 1.373.157 ha. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert.
»Immer mehr Bauern ergreifen die Bio-Chance. 2017 stellten insgesamt mehr als 2.200 Betriebe in Deutschland auf Ökolandbau um. Jeden Tag wandelten die Bauern eine Landwirtschaftsfläche so groß wie etwa 467 Fußballfelder in Bio um.
Mehr Bio ist gut für alle. Für die Kunden, die immer mehr Bio von hier kaufen. Für Biene, Hase oder Feldlerche, die von der umwelt-, klima- und artenschonenden Produktion profitieren. Und natürlich für die Bauern, die durch stabile und gute Preise von ihren Produkten leben können.
Wir fordern die Politik in Bund und Ländern auf: Nutzen Sie das Öko-Potenzial für den dringenden Umbau von Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland! Die Kompetenz und die Erfahrung der Unternehmen der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft und die stetig wachsende Bereitschaft der Bürger, mehr Geld für umwelt- und tierfreundliche Produkte zu zahlen, sind der Rohstoff für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.
Wir fordern Bundesministerin Julia Klöckner auf, alle Stellschrauben auf 20 % Ökolandbau bis 2030 auszurichten, das Ziel hat die Große Koalition im Koalitionsvertrag festgelegt. Die Zukunftsstrategie Ökolandbau muss jetzt kraftvoll umgesetzt werden. Und in Überstimmung mit Düngeverordnung, Tierwohllabel, öffentliche Beschaffung und der EU-Agrarpolitik gebracht werden.
Wir erwarten, dass alle Ressorts die Zukunftsstrategie als gemeinsame Aufgabe der gesamten Bundesregierung anpacken, beispielsweise auch die Forschungs-, der Gesundheits- oder der Umweltpolitik«