Bericht des Zusammenschlusses der europäischen Wissenschaftsakademien (EASAC) über die Zusammenhänge vom Einsatz von Neonicotinoiden und rückläufigen Beständen bei Bestäubern und anderen Nützlingen.
1. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die verbreitete prophylaktische Nutzung von Neonicotinoiden schwere negative Effekte auf Lebewesen hat, die nicht Ziel ihrer Anwendung sind. Das schließt solche Lebewesen mit ein, die Ökosystemleistungen wie Bestäubung und natürliche Schädlingsbekämpfung bereitstellen.
2. Es gibt einen klaren wissenschaftlichen Nachweis von nicht-tödlichen negativen Effekten auf nützliche Organismen, die bereits bei sehr geringen Mengen von Neonicotinoiden auftreten, wenn diese über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden. Das sollte in den Zulassungsverfahren der EU berücksichtigt werden.
3. Die prophylaktische Nutzung von Neonicotinoiden, die momentan praktiziert wird, passt nicht zu den Grundprinzipien der „integrierten Schädlingsbekämpfung“, die in der EU-Strategie zum nachhaltigen Einsatz von Pestiziden und der entsprechenden Richtlinie festgelegt sind.
4. Die verbreitete Nutzung von Neonicotinoiden (und anderen Pestiziden) schränkt das Potential für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in der landwirtschaftlichen Fläche ein, die ein Ziel der Regularien der EU zu Ökologie und Landwirtschaft sind.