Monsanto wurde zu Schmerzensgeldzahlungen in Höhe von 289 Millionen Dollar (253 Millionen Euro) verurteilt. Geklagt hat der ehemalige Hausmeister Dewayne Johnson, der bei seiner Arbeit regelmäßig Glyphosat ausgebracht hat und unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Damit ist das erste Urteil in einem Klageverfahren, das Monanto vorwirft, die Krebsrisiken von Glyphosat zu verschleiern, gefallen.
Das Gericht kommt zu dem Schluss, dass Monsanto nicht ausreichend vor den Krebsrisiken seines Unkrautvernichters gewarnt habe. Und das Urteil ist erst der Auftakt: Die Verhandlungen von 5.000 ähnlichen Klagen, die zu einer Sammelklage zusammengefasst wurden, stehen noch aus.
Auch die Ausbringung von Dicamba, das in den USA häufig beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zum Einsatz kommt, wird derzeit von zahlreichen LandwirtInnen verurteilt. Durch Genmanipulation resistente Pflanzen überstehen den Einsatz von Dicamba, doch das sehr leicht flüchtige Gift gelangt durch Abdrift auch auf Flächen, wo es die Nutzpflanzen-Arten der benachbarten Bauern zerstört.
Ferner wurde in Kalifornien eine Klage von Monsanto zurückgewiesen, mit der der Konzern verhindern wollte, dass glyphosathaltige Mittel in Zukunft mit einer Krebswarnung versehen werden müssen.
Die Folgen machen sich bereits an der Börse bemerkbar: Die Aktien von Bayer AG – die den Pestizidhersteller erst vor Kurzem gekauft hat – befinden sich im freien Fall, das Unternehmen hat fast 10 Milliarden Euro an Börsenwert eingebüßt.