Das neue Fachmagazin Environmental Health Perspectives veröffentlicht eine Studie aus der hervorgeht, dass Menschen, die regelmäßig Biolebensmittel essen, ihren Körper mit weniger Pestiziden belasten als jene, die konventionell angebaute Produkte zu sich nehmen. Forscher konnten erstmalig anhand von Ernährungsgewohnheiten von Testpersonen zuverlässig deren Pestizidbelastung voraussagen. Für diesen Zweck wurden von fast 4.500 US-Bürgern aus sechs Städten deren Angaben zu ihrem Essverhalten analysiert, um die Belastung mit Organophosphaten zu bestimmen. Organophosphate werden in der konventionellen Landwirtschaft als Insektizide eingesetzt. Es wurde untersucht, welches Obst und Gemüse in welcher Menge von den Testpersonen gegessen wurde. Die Angaben wurden mit Daten des US-Landwirtschaftsministeriums zur durchschnittlichen Pestizidbelastung dieser Lebensmittel verknüpft. Die Prognosen verglichen die Autoren mit der Metabolitkonzentration in Urinproben von Testgruppen, die in der Regel ähnliche Mengen der gleichen Obst- und Gemüsesorten verzehrten.

Das Ergebnis: Die Menschen, die sich ‚oft oder immer‘ von ökologisch angebauten Lebensmitteln ernährten, wiesen deutlich geringere Rückstände an Organophosphat-Pestiziden im Urin auf als jene, die ‚kaum oder nie‘ Bio aßen. „Für die meisten US-Amerikaner ist die Ernährung die Hauptquelle für die Organophosphat-Belastung. Die Studie legt nahe, dass wir was Pestizidrückstände im Körper angeht einen messbaren Unterschied erreichen können, wenn wir bei den Lebensmitteln, die am stärksten mit Pestiziden belastet sind, zur ökologisch angebauten Alternative greifen“, sagte Cynthia Curl, die Hauptautorin der Studie von der Boise State University. Häufig mit Organophosphaten behandelt werden Äpfel, Nektarinen, Pfirsiche, Sellerie und Spinat. Die Stoffe werden mit einer Reihe negativer Gesundheitsauswirkungen in Verbindung gebracht, vor allem bei Landarbeitern, die ihnen direkt ausgesetzt sind. „Der nächste Schritt ist nun, diese Prognosen zur Belastung zu nutzen, um den Zusammenhang zwischen dem Verzehr pestizidbelasteter Produkte und den Gesundheitsfolgen zu untersuchen, einschließlich der neurologischen und kognitiven Beeinträchtigungen “, so Curl.

Quelle
weltagrarbericht.de
http://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/30323.html

Autoren
Cynthia L. Curl, Shirley A.A. Beresford, Richard A. Fenske, Annette L. Fitzpatrick, Chensheng Lu, Jennifer A. Nettleton, Joel D. Kaufman

Link
„Estimating Pesticide Exposure from Dietary Intake and Organic Food Choices“