Das IACR stuft den Wirkstoff des weltweit meistverkauften Breitbandherbizids in die zweithöchste Kategorie der Krebsrisikobewertung ein.

Lyon, France, 20 March 2015

Die International Agency for Research on Cancer  (IARC), die auf Krebsforschung spezialisierte Agentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat die karzinogenen Eigenschaften von fünf Organophosphor-Pestiziden bewertet. Eine Zusammenfassung der letzten Evaluationen wurden nun zusammen mit einer kurzen Erklärung online in The Lancet Oncology veröffentlicht. Die ausführliche Bewertung wird in den IARC Monographien Ausgabe 112 erscheinen.

Die Ergebnisse der Evaluation:

Das Herbizid Glyphosat und die Insektizide Malathion und Diazinon wurden als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft (Gruppe 2A). Diese Kategorie wird bestimmt, wenn eine beschränkte Evidenz an Kanzerogenität beim Menschen und genügend Evidenz für Kanzerogenität durch Tierversuche vorliegt. Beschränkte Evidenz bedeutet, dass eine positive Verbindung zwischen dem Ausgesetztsein zu dem Wirkstoff und Krebs besteht, aber das andere Erklärungen für die Beobachtungen (Zufall, Tendenzen) nicht ausgeschlossen werden konnten. Diese Kategorie wird auch gebraucht, wenn beschränkte Evidenz an Kanzerogenität beim Menschen vorliegt und gleichzeitig schwerwiegende Daten darüber, wie der Wirkstoff Krebs verursacht.

Die Insektizide Tetrachlorvinphos und Parathion wurden als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ eingestuft (Gruppe 2B). Die Kategorisierung der Gruppe 2B bedeutet oft, dass es überzeugende Anzeichen gibt, dass der Wirkstoff Krebs bei Tieren in Versuchen verursacht, aber weniger oder keine Informationen über seine krebserregenden Eigenschaften beim Menschen aussagt.

Quelle
International Agency for Research on Cancer (IARC)
World Health Organisation (WHO)
http://www.iarc.fr/en/media-centre/iarcnews/pdf/MonographVolume112.pdf

Kategorien: Studien